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/ Besenkau / und Sorkau; die Vestung Beutz / und die Stadt Cotbus / oder Kotwitz. Bey der Chur-Brandenburg seynd auch die drey Bistümer / Brandenburg / Havelberg / Lebus / etc. Unter dem Bistum Lebus ist Seelau / und Göritz / im Sternbergischen / wo auch ein klein Dom-Stifft: Item ein Dom-Stift zur H. Dreyfaltigkeit in Berlin. In der Neuen-Marck zu Soldin / und Arnswalde / hat es auch ein Dom-Stifft gehabt. In der Alten-Marck sind die Jungfrau Clöster / Neuendorff / Dambecke / Tißdorff / eins zu Arentsee / und zwey zu Stendel. In der Priegnitz / das Closter zum H. Grabe: Stepenitz (so ein Jungfrauen Closter seyn soll.) In der Mittel-Marck seynd die fürnemsten Clöster gewesen / Cohrin / Nellin / Zechlin / Lehnin / dabey das Ländlein hohen Zuchau. In dem Closter S. Joachimsthal / unter dem Ampt Grimmitzsch / ist eine Churfürstliche Land-Schule (von Churfürst Joachim Friderich von Brandeburg Anno 1607. angeordnet.) Sonsten hat es in diesem Land keine Grafen / oder Herrn-Geschlechte / ausser den Gansen / Edlen Herrn von Putlist / daselbst / und auff Wulffshagen / Eichhoff / der Chur-Brandeburg Erb-Marschalle: Item die Schencken und Herrn von Landsberg / auff Wuhausen / Buchholtz. Landsberg haben die vom Crummensee. Unter dem Adel sind die fürnembsten die von Alvensleben / auff Kalbe / Eisernschin / Erxleben / Stechau / Ragötz / der Alten-Marck Erb-Marschalle. Ferners die von Arnimb / Arnstädt / etc. Barleben / Bartensleben / Benckendorf / Behren / Berlin / Bornstädt / Blatten / Blankenburg / Blumendal / Brand / Bubenhagen / Burgsdorf auf Groß-Machnau / Möllentin / und Tertzau etc. die von Dahmitz / Dewitz / Dettelbach / etc. Eckstädt / etc. Falckenberg / Freyberg / Goltz / Götzs / Grabow / etc. Hagen. 2. Haken zu Machnow / auff Sande / Hohendorff auff Falkenhagen / etc. Ilow / etc. Katzen / Karstädt / Ketwit / Knesebeck auff Tielfsen / Kratzen / Königsmarck / etc. Lochau / Löben / Lüke / etc. Morin Mörner / Pfule auff Fredersdorff / Platow / Platen von Rytwyn / Quitzaw auff Eldenburg und Klötzig / Rauen / etc. Rochau auff Goltzau Rockau; Röbel / etc. Schencke von Diepen / Schlegel von Münchsberg / Schlieben / Schulenberg auff Apenburg / Petzgendorff; Schönbecke auff Camin / Ringenwalde / Doltzke / etc. Sparren / Stechau / etc. Treßkow / Waldau auf Bernstein / Königswalde; Weyhe / Wolffen / Wülfen / etc. Zabelitz / Zernickau / etc. Die Alte-Marck ist noch zimblich fruchtbar / ingemein aber hat die Marck / und was derselben anhängig / leichten Ackerbau; jedoch ist er mehrentheils so gut / daß er den Haußwirt nicht verderben läst. Die Nutzung der Viehzucht ist schlecht / ohne was von Schäffereyen kompt. Der Weinwachs bey Franckfurt / umb Berlin / und Brandeburg / gehet wol hin: von dem Alt-Märckischen aber hat man das Sprichwort; Vinum auß der Alten-Marck / calefacit ut Quarck. Saltz kan man zu Wasser her auff der Elbe / Havel / und Spree leichtlich bekommen. An etlichen Orthen gräbet mag Kupffer / und Eisenstein. Das Land ist sehr gehöltzig / hat viel Wildpret. Flüsse seynd: In der Alten-Marck / die Anger / Biese / welche an etlichen Orthen auch Uchte / und Alant / genennet wird / Item die Gietzo: In der Mittel-Marck / die Havel und Spree / welche bey Spandau zusammen kommen / die Havel aber fället bey Werben in die Elbe; die Stremme / Fehre / die Stepenitz / Dorsse / die Mietzel / Ihna / Drüse / die Warte / in die Oder: In der Neuen-Marck bey Cüstrin / kompt die Ucker / fleust bey Prentzlau / der Rhyn bey Fehr-Berlin. Andere kleine Wasserbäche / und grosse See / gibt es im Lande sehr viel / dahero es sehr Fischreich. Die Märcker seynd gemeiniglich gutthätig / und diensthafftig / sonsten aber thumbkühn. Biß hieher gedachter Nehel / welches Beschreibung wir desto lieber allhie etwas weitläuftiger einrucken wollen / weilen dieselbe / unsers Wissens / die jüngste von diesem Lande / und erst im Jahr 1641. mehrentheils / wie der Titul lautet / auß eigener Erfahrung / und eingenommen Augenschein / von ihme verfasset worden ist. Wer noch ein mehrers von diesem Lande zuwissen begehrt / der kan die Märckische Chronic / und andere Autores über die angezogene / und unter denselben auch Joh. Angelium à Werdenhagen de Rebuspublicis Hanseaticis part. 3. c. 7. f. 234. (da er Ursach / warumb ein so grosser Adel in der Marck Brandeburg gefunden werde / anzeiget / und die Außlegung deß Alten Brandeburgischen Wappens setzet /) und in part. 4. Antegressu fol. 368. (daselbst Er von der Menge der Städte in diesem Land / und wie die Strittigkeit / so theils derselben / wegen

Empfohlene Zitierweise:
Matthäus Merian: Topographia Electoratus Brandenburgici et Ducatus Pomeraniae. Eigenverlag, Frankfurt am Mayn 1652, 2. Ausgabe um 1680, Seite 040. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Merian_Electoratus_Brandenburgici_et_Ducatus_Pomeraniae_040.png&oldid=- (Version vom 17.2.2023)