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Lebhaftigkeit rasch, wen er vor sich sah: „Diese Rasselbande, die die Militärvorlage ablehnte, – und dann diese infamen Wahlen – –.“

Wir schwiegen, aber ein harter Zug trat auf Georgs Gesicht. Er räusperte sich vernehmbar. Der Vater stockte. „Ach soo –“ sagte er gedehnt, biß sich heftig auf die Lippen und stand auf. Ich begleitete ihn hinaus. An der Türe hielt er meine Hand noch einmal fest: „Auf allen Litfaßsäulen steht dein Name – mich hat das nicht wenig entsetzt – du wirst kaum auf mich rechnen in der Versammlung – Mama wird mir berichten. – Gute Nacht, mein Kind.“


Am Abend darauf trat ich in den hellen, dicht gefüllten Saal des Langenbeck-Hauses. Einen Augenblick lang schien die Erde zu schwanken, die Lichter tanzten einen wahnsinnigen Ringelreihen, und mir war, als müßten die vielen Menschen auf den amphitheatralisch hoch aufsteigenden Bänken wie eine Lawine auf mich niederstürzen. Da fiel mein Blick auf Georg: seine strahlenden Augen ruhten fest auf mir, und ein Gefühl sicherer Ruhe überkam mich. Ich sprach zuerst nur für ihn. Allmählich aber strömte etwas mir entgegen wie ein lebendig gewordenes Verstehen, – ich fühlte die Menschen, die unter meinen Worten ein Mensch geworden waren, – mit einem klopfenden Herzen, einem horchenden Verstand.

„Jedes Stück unserer Kleidung, von der Leinwand an bis zu dem Seidenkleid, von den Nägeln unserer Stiefel bis zu dem feinen Leder unserer Handschuhe könnte von

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Lily Braun: Memoiren einer Sozialistin. Albert Langen, München 1909, Seite 610. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Memoiren_einer_Sozialistin_-_Lehrjahre_(Braun).djvu/612&oldid=- (Version vom 31.7.2018)