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grünem Plateau die Kurmusik des Bades so komisch quiekte und wimmerte. Man stieg dort aus, ließ seine Toiletten bewundern, trank seinen Kaffee mit österreichischer Betonung und von österreichischer Güte und ging an dem Springbrunnen vorbei hinunter zu den sieben Hütten, wo die Burschen in Kniehosen und Wadenstrümpfen, die Madeln im Silbergeschnür und weitbauschendem kurzem Gewand sich im Tanze drehten. Wenn die Dämmerung kam und lustige bunte Lampions sich wie leuchtende Girlanden von Hütte zu Hütte zogen, dann änderte sich das Bild: weiße Schleppen wirbelten zwischen den bunten Röcken, und Lackschuhe glitten zwischen den Nagelstiefeln. Droben auf der Hohensteinalp die blonde Sennerin und in der Langenau die schwarze Liese wußten zu sagen, warum manch vornehmer Herr den Weg nicht nach Hause fand – ach, und kleinwinzige Buberln gabs im Tal und Mäderln, vaterlose, mit feinen Fingern und schlanken Gliedern, gar wunderseltsam anzuschaun!

Wo sich im kreuther Tal die Wege kreuzen, der eine zum Bad, der andere nach dem Achensee führt, lag in einem weiten schattigen Park ein Haus, nicht viel anders als das eines reichen Bauern, mit Galerien ringsum und buntbemalten Läden. Auf den grünen Rasenflächen davor, auf den Spielplätzen zu beiden Seiten herrschte alltäglich ein frohes Leben und Treiben. Der Gastfreundschaft schienen keine Grenzen gesteckt, zu jeder Tageszeit ward man freudig begrüßt und reichlich bewirtet. Mich lockte dies Haus schon lange; die ersten Künstler, das wußte ich, gingen dort aus und ein. Aber meine Tante rümpfte die Nase, wenn ich seiner

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Lily Braun: Memoiren einer Sozialistin. Albert Langen, München 1909, Seite 337. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Memoiren_einer_Sozialistin_-_Lehrjahre_(Braun).djvu/339&oldid=- (Version vom 31.7.2018)