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allem solche Stellen ab, die das Recht auf Persönlichkeit und den Wert der Freude betonten; „Ein Kind, ein junger Mensch, die auf ihren eigenen Wegen irre gehen, sind mir lieber, als manche, die auf fremden Wegen recht wandeln;“ – „Fröhlichkeit ist die Mutter aller Tugenden;“ – „ein glücklicher Mensch, ein Wesen, das sich seines Daseins freut, ist das Endziel der Schöpfung.“

Erfüllt von dem, was ich innerlich erfuhr, konnte es nicht ausbleiben, daß ich zuweilen auch davon sprach. Meine Begeisterung konnte nicht immer stumm bleiben; ich sehnte mich nach Menschen, um mich ihnen mitzuteilen, nach jungen vor allen Dingen, bei denen weder Spott noch die Weisheit des Alters mich hätte zurückstoßen können. „Ich suche Menschen, wie Diogenes,“ schrieb ich an meine Kusine, mit der ich aus demselben inneren Bedürfnis heraus lebhaft korrespondierte, „und sehe dabei immer deutlicher, daß unsere miserable Erziehung uns um das Beste im Leben betrogen hat. Das bißchen Kunst und Wissenschaft hat man uns nur gelehrt, damit wir darüber schwatzen können. Es ist kein Teil unserer selbst geworden; es bleibt in Museen und Büchern wie die Religion in der Kirche. Hätten wir den rechten Ernst, das tiefe Verständnis für sie, – Geist und Herz würden so sehr davon erfüllt sein, daß sie am Gemeinen oder Oberflächlichen gar keine Freude empfänden.“

Kamen junge Leute nach Pirgallen, die, wie Onkel Walter spottend zu sagen pflegte, beim „Alix-Examen noch nicht durchgefallen waren,“ so streckte ich vorsichtig die Fühlhörner meines Geistes aus. Meist begegnete ich einem verlegenen Lächeln, einem erstaunten Blick,

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Lily Braun: Memoiren einer Sozialistin. Albert Langen, München 1909, Seite 244. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Memoiren_einer_Sozialistin_-_Lehrjahre_(Braun).djvu/246&oldid=- (Version vom 31.7.2018)