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WOLFENWEILER

Schreibweisen: Openwilare (?) zw. 716 bis 720, Cop. Ende 9. Jhs. S. Gall. UB. I 3; Voffenwilare eb.; Wolviwilare 873; villa vor 1152; Wolvenwilare 1179; Wolvenwiller 1310f.

Litteratur: Schau ins Land I 25 f., III 75 f., IV 66, VII 8, nº 1, XII 50, XXIV 14.

PrähistorischesPrähistorisches und Römisches: ze Wolvenwiler ze Húnen grebern 1344 (GLA.); vergl. Mone UG. I 215. Hertweg 1344, 1409 (Mone UG. I 143). (K.)

Alemannische SteinplattengräberAlemannische
Steinplattengräber
werden schon von Prof. H. Schreiber (Die neu entdeckten Hünengräber im Breisgau, Freiburg 1826, p. 42), als an der Landstrasse in der Nähe von Ebringen liegend, genannt. Wahrscheinlich gehören sie demselben alemannischen Friedhof an, der im Januar 1886 an der Hauptstrasse beim Ausgraben eines Bauplatzes des Blechners Ph. Beyer gefunden wurde. Skelettreste kamen in die Freiburger städt. Sammlung; von Beigaben wird nichts berichtet. (W.)

KircheKirche (vir nobilis Erlevvinus de Wolvenwilare tradidit eclesiam de W. et duas partes predii sui, quod in ipsa villa possederat, super reliquias s. Petri 1139 (GLA. Schöpflin HZB. V 83); W. cum eccl. 1147; in dec. Kilchoven eccl. W. est quartalis 1324; eccl. W. cum capellis videlicet superiori et inferiori Slatt in dec. Gúndlingen zw. 1360 bis 1370 Lib. marc.; presbyter de W. 12. Jh. Rot. Sanpetr.; Folcmarus presbyter GLA. Annal. Prioratus S. Udalrici I; plebanus de W. 1183; kilchherr zu W. 1480).

Am Aeussern der etwas vor dem Dorfe auf dem Friedhof gelegenen, neueren, evang. Kirche, deren Chor in den Umfassungsmauern vielleicht noch älteren Ursprungs sein könnte, steht neben dem Seiteneingang ein gut gearbeiteter GrabsteinGrabstein aus dem 16. Jh., der Denkstein eines Geistlichen, dessen Bild in ganzer Figur mit Talar und Rochette umkleidet, mit dem Kelche in der Hand dargestellt ist. Die das Relief umgebende, lateinische Inschrift wird zum Theil vom Boden verdeckt. Zu erkennen ist: Año dñi millesimo quingentesi • || mo || dñs georgius volherbst capellan⁹ huius altaris beate marie || virginis cuius • aia in pace requiescat.

An der Südwestseite eingemauert: Grabstein einer Frau Köchlerin 1721.

Ein im Innern der Kirche befindliches Epitaph des früheren Priors von S. Ulrich und nachmaligen Pfarrers von Wolfenweiler, R. Ecklin († 1542), erwähnt GLA. Annal. Prior. S. Udalr. I 196. Nachbildung im K. Kopialbuch 725 cc³. (!!!) Grabschrift nach dem Eintrag im Kopialbuch: Obiit • venerabilis • Dominus • Rudolfus • ecklin • Prior Monasterii • santi • ulrici • in • nigra • selva • cuius • anima • requiescat • in • pace • Anno 1542. Spuren eines Bildes oder Wappens sollen 1761 keine sichtbar gewesen sein.

Im Thurme hängt eine ältere Glocke,Glocke die 1739 von Andreas Roost in gegossen wurde (Durchmesser 1,08 m).

Das Gasthaus zum Ochsen, ein altes Steinhaus mit Staffelgiebeln und seitlichem Erkerausbau, wird nach der Strasse zu auf der Giebelspitze von einem steinernen Glockenthürmchen überragt, das die Jahreszahl 1595 trägt. In der Mitte des Giebels ist ausserdem eine Steintafel mit dem Wappen der Herrschaft Badenweiler von 1586 eingemauert, deren Inschrift über damalige Frucht und Brodpreise berichtet. (B.)

Am Gemeindehaus schmiedeiserne Enseigne, gute Arbeit des 18. Jhs.

Ein {{SperrSchrift|Ortsadel]] zw. 1093 bis 1139 f. erwähnt. Den Zehnten und das Patronat besass hier S. Ulrich, später s. Peter. Ersterem wurde die Kirche 1535 inkorporirt (GLA., K. Kopialbuch 725 cc ³ (!!!) ). Der Ort war baden-durlachisch.

Empfohlene Zitierweise:
Franz Xaver Kraus: Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden. Band 6. Jacob Christian Benjamin Mohr, Tübingen und Leipzig 1904, Seite 367. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Kunstdenkm%C3%A4ler_Baden_6_447.jpg&oldid=- (Version vom 26.5.2024)