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30.


Läuschen und Flöhchen.


Ein Läuschen und ein Flöhchen, die lebten zusammen in einem Haushalt und brauten sich Bier in einer Eierschale. Da fiel das Läuschen hinein und verbrennte sich. Darüber fing das Flöhchen laut an zu schreien. Da sprach die kleine Stubenthüre:

„was schreist du, Flöhchen?“ –

„weil sich Läuschen verbrennt hat.“

Da fing das Thürchen an zu knarren. Da sprach ein Besenchen in dem Hausehrn:

„was knarrst du, Thürchen?“ –

„soll ich nicht knarren?

Läuschen hat sich verbrennt,
Flöhchen weint.“

Da fing der kleine Besen an entsetzlich zu kehren.

Da kam ein Wägelchen vorbei:

„was kehrst du, Besenchen?“ –

„Soll ich nicht kehren?

Läuschen hat sich verbrennt,
Flöhchen weint,
Thürchen knarrt.“

Da sagt das Wägelchen, so will ich entsetzlich rennen und rennt entsetzlich. Da sagt das Mistchen, an dem es vorbeirennt:

„was rennst du, Wägelchen?“

„Soll ich nicht rennen?

Empfohlene Zitierweise:
Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 1 (1819). Berlin: G. Reimer, 1819, Seite 156. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_Grimm_1819_V1_156.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)