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Da sah K., wie er ziellos umherblickte, weit in der Ferne an einer Wendung des Ganges Frieda; sie tat, als erkenne sie ihn nicht, blickte nur starr auf ihn, in der Hand trug sie eine Tasse mit leerem Geschirr. Er sagte dem Diener, der aber gar nicht auf ihn achtete - je mehr man zu dem Diener sprach, desto geistesabwesender schien er zu werden - er werde gleich zurückkommen, und lief zu Frieda. Bei ihr angekommen, faßte er sie bei den Schultern, so als ergreife er wieder von ihr Besitz, stellte einige belanglose Fragen und suchte dabei prüfend in ihren Augen. Aber ihre starre Haltung löste sich kaum, zerstreut versuchte sie einige Umstellungen des Geschirrs auf der Tasse und sagte: „Was willst du denn von mir? Geh doch zu den - nun du weißt ja, wie sie heißen, du kommst ja gerade von ihnen, ich kann es dir ansehen.“ K. lenkte schnell ab; die Aussprache sollte nicht so plötzlich kommen und bei

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Franz Kafka: Das Schloß. München: Kurt Wolff Verlag, 1926, Seite 470. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Kafka_Schlo%C3%9F_470.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)