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wir ihn immer am letzten Erfolg gehindert hätten, zuerst durch Einstellung der Geldunterstützung, jetzt durch Zurückhalten im Bett, zum Teil war er gar nicht mehr fähig, fremde Gedanken völlig aufzunehmen. Ich hatte noch nicht zu Ende erzählt, schon war mein Plan verworfen, nach seiner Meinung mußte er bei Bertuchs Garten weiter warten und da er gewiß nicht mehr imstande sein würde, täglich hinaufzugehen, müßten wir ihn im Handkarren hinbringen. Aber ich ließ nicht ab und allmählich söhnte er sich mit dem Gedanken aus, störend war ihm dabei nur, daß er in dieser Sache ganz von mir abhängig war, denn nur ich hatte damals den Boten gesehen, er kannte ihn nicht. Freilich, ein Diener gleicht dem andern, und völlig sicher dessen, daß ich jenen wiedererkennen würde, war auch ich nicht. Wir begannen dann in den Herrenhof zu gehen und unter der Dienerschaft dort zu suchen. Es war zwar ein Diener Sortinis gewesen und Sortini kam nicht mehr ins Dorf, aber die Herren wechseln häufig die Diener, man konnte ihn recht wohl in der Gruppe eines anderen Herren finden, und wenn er selbst nicht zu finden war, so konnte man doch

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Franz Kafka: Das Schloß. München: Kurt Wolff Verlag, 1926, Seite 423. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Kafka_Schlo%C3%9F_423.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)