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Barren lehnend der Vernichtung ihres kleinen Besitzes zu. Die Gehilfen, die offenbar gar nicht daran dachten sich anzuziehen, lugten zum großen Vergnügen der Kinder unten zwischen den Decken durch. Am meisten schmerzte Frieda natürlich der Verlust des Kaffeetopfes, erst als K., um sie zu trösten, ihr versicherte, er werde gleich zum Gemeindevorsteher gehen und Ersatz verlangen und bekommen, faßte sie sich soweit, daß sie, nur im Hemd und Unterrock, aus der Umzäunung hinauslief, um wenigstens die Decke zu holen und vor weiterer Beschmutzung zu bewahren. Es gelang ihr auch, trotzdem die Lehrerin, um sie abzuschrecken, mit dem Lineal immerfort nervenzerrüttend auf den Tisch hämmerte. Als K. und Frieda sich angezogen hatten, mußten sie die Gehilfen, die von den Ereignissen wie benommen waren, nicht nur mit Befehlen und Stößen zum Anziehen drängen, sondern zum Teil sogar selbst anziehen. Dann, als alle fertig waren, verteilte K. die nächsten Arbeiten, die Gehilfen sollten Holz holen und einheizen, zuerst aber im andern Schulzimmer, von dem noch große Gefahren drohten, denn dort war wahrscheinlich schon der Lehrer.

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Franz Kafka: Das Schloß. München: Kurt Wolff Verlag, 1926, Seite 252. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Kafka_Schlo%C3%9F_251.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)