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lästig.“ „Mich stören sie nicht,“ sagte der Vorsteher freundlich, „lassen Sie sie hereinkommen. Übrigens kenne ich sie ja. Alte Bekannte.“ „Mir aber sind sie lästig“, sagte K. offen, ließ den Blick von den Gehilfen zum Vorsteher und wieder zurück zu den Gehilfen wandern und fand aller drei Lächeln ununterscheidbar gleich. „Wenn Ihr aber nun schon hier seid,“ sagte er versuchsweise, „so bleibt und helft dort der Frau Vorsteher einen Akt suchen, auf dem das Wort Landvermesser blau unterstrichen ist.“ Der Vorsteher erhob keinen Widerspruch. Was K. nicht durfte, die Gehilfen durften es, sie warfen sich auch gleich auf die Papiere, aber sie wühlten mehr in den Haufen, als daß sie suchten, und während einer eine Schrift buchstabierte, riß sie ihm der andere immer aus der Hand. Die Frau dagegen kniete vor dem leeren Kasten, sie schien gar nicht mehr zu suchen, jedenfalls stand die Kerze sehr weit von ihr. „Die Gehilfen,“ sagte der Vorsteher mit einem selbstzufriedenen Lächeln, so, als gehe alles auf seine Anordnungen zurück, aber niemand sei imstande, das auch nur zu vermuten, „sie sind Ihnen also lästig, aber es sind doch Ihre eigenen

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Franz Kafka: Das Schloß. München: Kurt Wolff Verlag. 1926, Seite 118. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Kafka_Schlo%C3%9F_118.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)