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um -. Was war geschehen? Wo waren seine Hoffnungen? Was konnte er nun von Frieda erwarten, da alles verraten war? Statt vorsichtig, entsprechend der Größe des Feindes und des Zieles vorwärtszugehen, hatte er sich hier eine Nacht lang in den Bierpfützen gewälzt, deren Geruch fast betäubend war. „Was hast du getan?“ sagte er vor sich hin. „Wir beide sind verloren.“ „Nein,“ sagte Frieda, „nur ich bin verloren, doch ich habe dich gewonnen. Sei ruhig. Sieh aber, wie die zwei lachen.“ „Wer?“ fragte K. und wandte sich um. Auf dem Pult saßen seine beiden Gehilfen, ein wenig übernächtig, aber fröhlich. Es war die Fröhlichkeit, welche treue Pflichterfüllung gibt. „Was wollt ihr hier?“, schrie K., als seien sie an allem schuld. Er suchte rings die Peitsche, die Frieda abends gehabt hatte. „Wir mußten dich doch suchen,“ sagten die Gehilfen, „da du nicht zu uns in die Wirtsstube kamst, wir suchten dich dann bei Barnabas und fanden dich endlich hier. Hier sitzen wir die ganze Nacht. Leicht ist ja der Dienst nicht.“ „Ich brauche euch bei Tag, nicht in der Nacht“, sagte K., „fort mit euch.“ „Jetzt ist es ja Tag“, sagten sie und rührten sich nicht. Es war

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Franz Kafka: Das Schloß. München: Kurt Wolff Verlag. 1926, Seite 81. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Kafka_Schlo%C3%9F_081.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)