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also?“ fragte K. ruhig wie bisher. Und nach einer Pause sagte die gleiche Stimme mit dem gleichen Sprachfehler und war doch wie eine andere tiefere achtungswertere Stimme: „Du bist der alte Gehilfe.“

K. horchte dem Stimmklang nach und überhörte dabei fast die Frage: „Was willst du?“ Am liebsten hätte er den Hörer schon weggelegt. Von diesem Gespräch erwartete er nichts mehr. Nur gezwungen fragte er noch schnell: „Wann darf mein Herr ins Schloß kommen?“ „Niemals“, war die Antwort. „Gut“, sagte K. und hing den Hörer an.

Hinter ihm waren die Bauern schon ganz nah an ihn herangerückt. Die Gehilfen waren mit vielen Seitenblicken nach ihm damit beschäftigt, die Bauern von ihm abzuhalten. Es schien aber nur Komödie zu sein, auch gaben die Bauern, von dem Ergebnis des Gesprächs befriedigt, langsam nach. Da wurde ihre Gruppe von hinten mit raschem Schritt von einem Mann geteilt, der sich vor K. verneigte und ihm einen Brief übergab. K. behielt den Brief in der Hand und sah den Mann an, der ihm im Augenblick wichtiger

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Franz Kafka: Das Schloß. München: Kurt Wolff Verlag. 1926, Seite 40. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Kafka_Schlo%C3%9F_040.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)