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„Und ich auch“, bemerkte der Vater mit spöttischem Lächeln.

„Und ich auch!“ behauptete das Miezchen herzhaft, das wieder auf seinem Platze saß.

„Und ich auch!“ brummte der Otto, dem der Knöchel noch sauste von seinem Sturz über den Stuhl hin.

„So, nun sind wir alle einer Meinung“, bemerkte die Mutter, „nun können die Kinder in Frieden zu Bette gehen.“ Auf diese Anzeige hin drohte dem Frieden gleich eine Störung; aber es half nichts, die alte Trine stand schon vor der Tür und wachte, daß die Hausordnung nicht überschritten werde. Die Kinder mußten abtreten, und gleich nachher verschwand die Mutter auch noch einmal, denn die Kinder schliefen nicht ein, ohne daß die Mutter zum Nachtgebet noch an ihre Betten gekommen war.

Als nun alles still und ruhig war, kam die Mutter wieder zu den Herren zurück und setzte sich nun so recht zum Bleiben hin.

„Endlich“, sagte da der Oberst hoch aufatmend, als habe er die Feinde hinter sich. „Siehst du, Max, erst gehört meine Frau dem Schreiner Andres, dann ihren Kindern und dann ihrem Mann, wenn noch etwas übrig bleibt.“

„Und siehst du, Max“, sagte die Mutter lachend, „wenn mein Mann noch so arg höhnt: er mag unseren guten Schreiner Andres gerade so gern wie wir alle; gestehe es nur ein, Mann! Eben hat mir Andres auch für dich noch einen Auftrag übergeben, er hat seine jährliche Summe gebracht und bittet um deinen Beistand.“

„Das ist wahr“, sagte der Oberst; „einen ordentlicheren, fleißigeren, zuverlässigeren Mann kenne ich nicht. Dem würde

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Johanna Spyri: Heimatlos. Gotha 1878, Seite 142. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Heimatlos_(Spyri)_142.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)