Seite:De Gedichte (Hertz W) 077.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Du warst mir noch, mein letzter Stern, geblieben, –
     Da sprach das Schicksal sein gerechtes Wort:
Du spieltest mit der Lieb’, du sollst nicht lieben! –

20
     Und reißt mich jäh von deinem Herzen fort.


Leb’ wohl, mein Glück, das ich so kurz besessen!
     Viel tausend Dank für alle Lieb’ und Huld!
Leb’ wohl, mein Lieb, und lerne mich vergessen!
     Das Maß ist voll, ich tilge meine Schuld.

25
Drum sei getrost! das Schicksal zürnt nicht immer;

     Dein Leid vergeh’ mit meines Lebens Fluch! –
So glättet über dem versunk’nen Schwimmer
     Das Meer versöhnt sein faltig Leichentuch.

Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Hertz: Gedichte. Hoffman und Campe, Hamburg 1859, Seite 67. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Gedichte_(Hertz_W)_077.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)