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Wandr’ ich durch die fremden Städte,
     Glänzt wohl grüßend manches Haus,
Blumen blühn an blanken Fenstern,

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     Frohe Mädchen schau’n heraus. –

Mit dem Stabe auf der Schulter,
     Mit dem Hute im Gesicht
Schreit’ ich schweigend dann vorüber
     An dem schönen Traumgesicht.

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Eine welke Blume trag’ ich

     Auf dem staubbedeckten Hut.
Harfner, weißt du, alter Harfner,
     Wie verrathne Liebe thut?
Greif’ noch einmal in die Saiten,

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     Greif’ mir ernsten, tiefen Klang!

Ach, da draußen auf der Haide
     Tönt nur heller Lustgesang.

Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Hertz: Gedichte. Hoffman und Campe, Hamburg 1859, Seite 43. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Gedichte_(Hertz_W)_053.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)