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V.

Blick’ ich in dein braunes Auge,
     In die dunkle Märchenwelt,

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Wird von seltsam süßem Grauen

     Mir oft leis das Herz geschwellt.
Ward dir nie die schaur’ge Kunde
     Von den stillen Geisterseen?
Wo den lustgelockten Wandrer

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     Niederzieh’n die Wasserfeen.


Blick’ ich in Dein braunes Auge,
     Lockt’s mich wie ein Zaubersee,
Todessehnsucht zieht mich nieder,
     Und mir wird so geisterweh.

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Schweigend senk’ ich dann die Stirne

     Ahnungsvoll in Furcht und Schmerz, –
Und Du küssest ängstlich fragend
     Mit das traumbewegte Herz.

Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Hertz: Gedichte. Hoffman und Campe, Hamburg 1859, Seite 14. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Gedichte_(Hertz_W)_026.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)