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Wie schwer die Wolken gehen,
Wie trüb die Welle schäumt!
Mir ist ein Weh geschehen,
Das Glück hat mich versäumt.

Es kam daher gefahren
In Frühlingsduft und Licht,
Mit Rosen in den Haaren,
Jugend im Angesicht.

Ich rief in seligen Thränen:
O, warst du je so schön?
Mir bricht das Herz vor Sehnen,
Mußt du wieder vorübergehn.

Da nickte süß und schmerzlich
Das wohlbekannte Stück,
Und sandte mir so herzlich
Den alten Trost zurück:

Und darf ich auch nicht weilen,
Und findst du nimmer Ruh’,
O glaub’ auf hundert Meilen
Kennt keiner mich wie du.

Nur du siehst dieses Funkeln,
Nur du mich unverhüllt!
Wie trügen jene Dunkeln
Das schattenlose Bild.

Sähst du mich draußen wandeln,
Vermummt, verschrumpft und klein,
Du gönntest mich den andern,
Du riefst mich nicht herein.

Empfinde dein Geschicke
Demüthig, ohne Leid:
Dir ward im Augenblicke
Die volle Ewigkeit. – –


Empfohlene Zitierweise:
Ilse Frapan: Flügel auf!. Paetel, Berlin 1895, Seite 75. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Fl%C3%BCgel_auf_Frapan_Ilse.djvu/83&oldid=- (Version vom 31.7.2018)