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„Aber wenn er doch nun so unglücklich ist durch mich?“

„Gib Dir Mühe, vielleicht magst Du ihn zuletzt doch!“

„Nein nein, nein, das ist nicht möglich.“

„Aber Du kannst doch nett mit ihm sein.“

„Ja, das muß ich, sonst – sonst bin ich zu traurig um ihn.“

„Die Hauptsache ist, er muß hier bleiben, bis sein Bein wieder gut ist.“

„Ach ja, Adelheid.“

„Wir bitten Mama, sie thut uns ja alles zu Gefallen.“

„Deine Mama ist ein Engel.“

„Wir wollen ihn recht pflegen!“

„Ja, den ganzen Tag bei ihm sitzen.“

„Ihm was vorlesen, oder Dame und Sechsundsechzig mit ihm spielen, das mag er lieber.“

„Das wird schön, Adelheid! Weißt Du, was ich möchte? Daß er seine Arme auch nicht rühren könnte.“

„Pfui, wie scheußlich von Dir!“

„Ich meine ja nur, weil ich ihn dann füttern könnte. Adelheid, wie himmlisch muß es sein, barmherzige Schwester zu werden, nicht?“

Sie hörten es drei Uhr schlagen, ehe sie einschliefen. Die Folge davon war, daß sie am Morgen kalten Kaffee bekamen und von Mama gescholten wurden,

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Ilse Frapan: Flügel auf!. Paetel, Berlin 1895, Seite 246. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Fl%C3%BCgel_auf_Frapan_Ilse.djvu/254&oldid=- (Version vom 31.7.2018)