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Ein triumphirendes Hohngelächter fiel ein. Annitas Augen funkelten:

„Ich will mich überhaupt so wie so nicht verheirathen“ rief sie überlaut. Da ging die Thür auf, und die Mutter des Mitglieds, bei dem grade der Klub abgehalten wurde, erschien mit prüfendem lauerndem Blick auf der Schwelle.

„Was für unpassende Gespräche für so junge Mädchen“, sagte sie verweisend gegen Annita, „Sprecht lieber etwas Angemesseneres! Hier in der ‚Modenwelt‘ ist ein puppiger Babyschuh, den könnten Sie mir vielleicht abhäkeln, nicht Adelheid? Sie haben eine so liebe vernünftige Mama“, und sie legte die Hand auf Adelheids Haar, „lassen Sie sich nur nicht weis machen, daß irgendein Mensch in der ganzen Welt besser versteht, was Ihnen gut ist, als Ihre liebe praktische Mama, die ich herzlich grüßen lasse.“

Adelheid war sehr roth geworden damals; „ja, liebe Frau Pastorin,“ hatte sie gemurmelt, und Annita hatte es ihr nicht übel genommen, daß sie sie nicht vertheidigt hatte. Sie beschlossen dann beide auf dem Heimwege, nicht zu heirathen, und Adelheid meinte nur, Annita sei etwas zu weit gegangen, und es könnte leicht etwas Unangenehmes geben.

Und das war auch geschehen. Nacheinander hatten die Mitglieder ihren Austritt aus dem Leseklub angezeigt, die eine ohne Angabe der Gründe, die

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Ilse Frapan: Flügel auf!. Paetel, Berlin 1895, Seite 204. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Fl%C3%BCgel_auf_Frapan_Ilse.djvu/212&oldid=- (Version vom 31.7.2018)