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„Aber, Lieber Doktor, Sie haben Talent zur Eifersucht? Sie? Ein Philosoph? Ein Gelehrter?“ Mama lächelte ironisch.

„Das muß mein lieber Peter sich abgewöhnen!“ schmeichelte Toni. Sie setzte sich zu ihm. „Sieh, wenn wir morgens ein bißchen Zerstreuung haben, das ist doch nett, nicht? Weil Du nicht immer kannst. Jeden Tag wissen sie Neues, sehr amüsant.“

„Das heißt, heute – das war nun die richtige Skandalgeschichte,“ begann Mama; „es ist wirklich kaum wiederzuerzählen.“

„Was dieser reizende Herr Wagner Ihnen beiden erzählt hat?“

„Nein, die Frau fing davon an,“ riefen die Damen gleichzeitig.

„Also etwas Unpassendes?“

„Furchtbar unpassend, aber wissen Sie, lieber Doktor, es betraf kein Mitglied unserer Gesellschaft, schon mehr so da unten, in der Bohême.“

„Eine Geschichte mit einer Malerin,“ murmelte Toni verschämt.

„Oho, hier in München gehören die Maler sicher zur Gesellschaft, aber sehr, mein Schatz!“

„Ja, Sie denken an Lenbach oder so, aber nein, dies war nur eine ganz arme, ganz untergeordnete, stark emanzipirt natürlich –“

„Schon ’n bißchen mehr als das!“ lachte Toni.

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Ilse Frapan: Flügel auf!. Paetel, Berlin 1895, Seite 153. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Fl%C3%BCgel_auf_Frapan_Ilse.djvu/161&oldid=- (Version vom 31.7.2018)