Seite:De Flügel auf Frapan Ilse.djvu/126

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

„Ach, das ist aber! Und der Fußweg nach München?“

„Über Planegg, weiter weiß ich nichts.“

Nolz fuhr auf einmal laut bellend zur Thür, dann gegen die Wand an, hinter der es raschelte, und darauf begann rechts und links und von oben und allen Seiten ein lautes gleichmäßiges, schweres Prasseln.

„Was ist das?“

„Ein Landregen vermuthlich.“

„O weh!“ Hausdörffers Gesicht ward lang und länger. Er trat an die Hausthür und kehrte mit Tropfen in den Haaren zurück. „Vielleicht könnte ich im Schloß Unterkunft finden, der Name klingt so vielversprechend, so geräumig.“

Die Malerin zuckte die Achseln.

„Die Baronin hat dort sechs alte Damen zur Sommerfrische, um neun Abends sind alle in den Federn.“

„Abermals o weh! Gibt es denn nicht draußen irgend eine geschützte Stelle, wo ich ein paar Stunden schlafen – ich habe Sie schon so lange aufgehalten – nur irgend ein Schuppen, eine Laube –“

Die Malerin zeigte mit dem Finger nach dem breiten Schlafdiwan hinter dem runden Tisch. „Wenn sie damit vorlieb nehmen wollen –“

„O, zu gültig!“ Er trat hastig zurück, ein lauernder Blick streifte das Mädchen.

„Draußen holen Sie sich eine Krankheit, und es ist ja alles da, was Sie brauchen – wenn Sie das

Empfohlene Zitierweise:
Ilse Frapan: Flügel auf!. Paetel, Berlin 1895, Seite 118. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Fl%C3%BCgel_auf_Frapan_Ilse.djvu/126&oldid=- (Version vom 19.8.2019)