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Er ließ einen Jauchzer los, vielleicht, daß von irgendwoher eine Antwort käme, denn ihm stiegen nun doch Zweifel auf, ob er nicht etwa in der Unachtsamkeit die Richtung verändert habe. Sein Ruf verhallte, ebenso noch eine Reihe von Jodlern, die er kräftig im Abwärtsschreiten hinausstieß. Dann kam plötzlich ein vertrauter Ton, weit aus der Ferne noch, aber so verständlich wie eine Menschenstimme: das Bellen eines großen Hundes. Sie antworteten sich eine Weile, ganz wie zwei Wanderer, die sich aus der Ferne zurufen.

„Wo bist du?“

„Hier!“

„Rechts?“

„Hier!“

„Links?“

„Hier!“

„Ist da ein Gehöft?“

„Hier!“

Das arme Thier konnte doch nur ziemlich einsilbige Auskunft ertheilen, und als sie sich endlich ganz nahe waren und das Bellen in ein Knurren der Vorsicht und des Abwartens überging, befand sich Hausdörffer vor einer Gatterthür, hinter der aber kein Haus, sondern nur eine Waldwiese mit wiederkäuenden, glockenklingelnden Kühen lag. Immerhin war das eine Andeutung, daß hier ein Dorf, ein Weiler folgen

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Ilse Frapan: Flügel auf!. Paetel, Berlin 1895, Seite 94. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Fl%C3%BCgel_auf_Frapan_Ilse.djvu/102&oldid=- (Version vom 19.8.2019)