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kleinen Tischchen und tranken duftige Chokolade aus zierlichen Tassen von Sèvres-Porzellan mit Blumen-Medaillons zwischen breiten Rändern von rose Du Barry verziert – kleine Undinge von Porzellankünstelei, die man damals entzückend fand, die man jetzt noch mit Gold aufzuwiegen beliebt, obzwar artistische Gemüther längst darin übereingekommen sind, sie als Absurditäten zu verdammen.

Gabrielle tändelte mit ihrem Vermeillöffelchen, und wiederholte: „Ja, ich habe die gute Maria Angélique recht lieb, aber …“ und sie neigte sich zu ihrem Hündchen nieder, das neben ihr bittend die Vorderpfoten erhob, und fütterte es mit Biscuit.

„Aber … was meinst Du?“ fragt Julie.

„Ich bin überzeugt, diese Leute fühlen nicht wie wir fühlen“ – vervollständigt Gabrielle mit einem altklugen Achselzucken.

„Ich hoff’s“, versichert Julie treuherzig, „ich wüßte sonst wahrlich nicht, wie die arme Schwester ihre Existenz hätte weiter schleppen können nach diesem entsetzlichen Erlebniß. Ach! wenn ich Lancelot’s Tod mit ansehen müßte, das Herz

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Ossip Schubin: Etiquette. Paetel, Berlin 1887, Seite 66. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Etiquette_Schubin_Ossip.djvu/66&oldid=- (Version vom 31.7.2018)