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verliederten Arbeitern, die eine Revolution vorbereiten, – ein Viertel, das ein Mann Anstand nimmt zu durchstreifen, wenn er eine Dame am Arm führt – Montmartre, wo im Jahre der Commune, 1871, die Blutlachen auf den Straßen standen, – Montmartre, wo man heute nicht an einer der schmutzigen Wirthsstuben vorüber kann, ohne zwischen dem Geschrei eines Streites, der mit Worten begonnen hat und mit Schlägen und Messerstichen endigt, irgend eine verunstaltete Strophe der Marseillaise hervortönen zu hören, – das Montmartre von 1886!

Damals aber in der längst verschollenen Zeit, als das ancien régime sein gepudertes Haupt noch hoch hielt und, kecklich mit dem Feuer spielend, die plebejischen Gefahren, welche es schon recht bedenklich zu umdrohen begannen, belächelte – sah es anders aus auf den Hügeln zwischen Paris und St. Denis.

Kein Vorstadtlärm, kein Gewirr von neuen oder alten, schiefen oder geraden Häusern nein, reizende Parkanlagen, dazwischen kleine Meiereien und großartige Gebäude, – die ganze

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Ossip Schubin: Etiquette. Paetel, Berlin 1887, Seite 53. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Etiquette_Schubin_Ossip.djvu/53&oldid=- (Version vom 31.7.2018)