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Jemandem anders die Hand zum Ehebund reichen, als Lancelot de Letorière.

Der Zorn derer von Savoyen-Carignan war groß. Julie wurde in ein Kloster eingesperrt, und zwar in die große Abbaye von Montmartre, die seit ihrem Bestand stets unglücklichen oder auch nur weltmüden Fürstentöchtern zur Zufluchtsstätte diente.

Aber der Briefwechsel zwischen der Prinzessin und Lancelot dauerte fort.

Die von Savoyen-Carignan sahen ein, daß es die höchste Zeit sei, Letorière aus dem Wege zu räumen. Erst intriguirten sie um eine lettre de cachet. Aber die Du Barry wendete lächelnd die Gefahr von ihrem jungen Freund ab. Ludwig XV. ließ sich wahrlich etwas Klügeres einfallen, als seinen amüsanten Schützling in die Bastille zu stecken, diesen langweiligen, langnasigen Savoyen-Carignans zu Liebe. Im Übrigen war die eigentliche Blüthezeit der lettres de cachet vorbei. – Man mußte es auf andere Weise versuchen, mit dem Bezaubernden fertig zu werden. Ein Anhänger des fürstlichen Hauses, Graf

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Ossip Schubin: Etiquette. Paetel, Berlin 1887, Seite 39. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Etiquette_Schubin_Ossip.djvu/39&oldid=- (Version vom 31.7.2018)