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Der Vicomte biß sich in die Lippen, – das Orakel hatte gegen ihn entschieden.

„Sollte die alte Perrücke wirklich stärker sein als ich?“ murmelte er. „Bah, man hat nicht das Recht, zudringlich an der Thür der Zukunft durchs Schlüsselloch zu spähen – man sieht Alles verkehrt; ’s ist nur ein Aberglaube!“

Eine alte Cousine aus der Isle de France hatte ihn gelehrt, mittelst des Wurfs eines Kieselsteines der Vorsehung ihre bevorstehenden Entschließungen abzufragen. Nur ein Aberglaube fürwahr – aber der Aberglaube hatte tiefe Wurzeln geschlagen in seinem Herzen, und – es mochte wohl Zufall gewesen sein, aber die Kieselsteine hatten fast immer Recht behalten.

„Es ist dieser hochmüthige d’Ugeon, der mir den Streich gespielt und die Herren in Harnisch gebracht hat gegen mich,“ murmelte der Vicomte; „nun freilich, alle Angehörigen des Hauses von Savoyen sind gegen mich. Sie mißgönnen mir mein Glück. Albernheiten! Es ist nicht der Mühe werth, an die Chikanen der Etiquette zu denken. Im Vergleich mit meinem Glück sind

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Ossip Schubin: Etiquette. Paetel, Berlin 1887, Seite 24. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Etiquette_Schubin_Ossip.djvu/24&oldid=- (Version vom 31.7.2018)