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der „Bezaubernde – le charmant“. Um seine schwarzen Augen und seinen kecken, übermüthigen Mund zuckte ironischer Hochmuth, und in seiner Haltung verrieth sich die gewollte Gleichgültigkeit Derjenigen, die sich selber den Ärger über eine Niederlage wegleugnen.

Er war heute nach Versailles gekommen, um zu sehen, wie’s mit dem König stehe, und hatte sich aus dem Schlosse zurückgezogen, weil er wußte, daß inmitten der den Todeskampf eines Monarchen begleitenden Spannung die Herren doch noch Zeit finden würden, ein billiges Wort über die Schlappe fallen zu lassen, welche der Ehrgeiz des Vicomte de Letorière kürzlich erlitten hatte. Denn sein Ehrgeiz hatte eine Schlappe erlitten – alle Sophismen der Welt halfen ihm darüber nicht hinaus. Zum ersten Male, seit er als bettelarmer, junger Provinz-Edelmann nach Paris gekommen, um Carriere zu machen, war es ihm nicht gelungen, ein sociales Hinderniß zu nehmen. Er hatte zurückweichen müssen vor der – Etiquette.

Die Sache verhielt sich so:

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Ossip Schubin: Etiquette. Paetel, Berlin 1887, Seite 19. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Etiquette_Schubin_Ossip.djvu/19&oldid=- (Version vom 31.7.2018)