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verweist er auf den Ausspruch eines der ersten, ja vielleicht des allerersten Sinologen seiner Zeit.

„Die Schwierigkeiten (lyrische Stellen zu übersetzen) die Prémare bezeichnet und Davis zuerkennt, entspringen theils aus den Redefiguren, die den drei Naturreichen entlehnt sind, oder aus den Vergleichungen, deren Beziehungen man nur mit Hilfe einer Menge zwischenliegender, vermittelnder Ideen und besonderer Kenntnisse enträthseln kann, die man weniger aus Büchern, als aus dem Verkehr mit Gelehrten erlangt; theils entspringen sie aus den Anspielungen, die sich auf Gebräuche, Aberglauben, Sagen, Volksgeschichten, Dichtungen der Fabel und Mythologie oder auf fantastische Meinungen der Chinesen beziehen.

Diese der chinesischen Poesie eigenthümlichen Hindernisse treten niemals demjenigen hemmend in den Weg, der sich in China aufhält, da sich ihm daselbst alle Quellen der Erläuterung darbieten, sowohl in dem Verkehr selbst, als auch in den hundert und zweihundert Bände starken Wörterbüchern, die bei uns gar nicht existiren.

Die Lage der europäischen Sinologen ist bei weitem nicht so günstig und der jetzige Stand unserer Kenntnisse lässt das Verständniss chinesischer Poesie noch auf lange Zeit in weiter Aussicht. Man besitzt zwar in Europa, sagt Mr. Davis, hinlängliche Mittel, um die prosaischen Schriften verständlich zu machen; aber

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unbekannt, Adolf Böttger (Übersetzer): Die blutige Rache einer jungen Frau. Wilhelm Jurany, Leipzig 1847, Seite 102. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Die_blutige_Rache_einer_jungen_Frau.djvu/104&oldid=- (Version vom 31.7.2018)