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Händen der Belagerer entging, mit einem Briefe an seinen Freund, den General Pih ma (das weisse Ross), welcher sogleich mit seinen Truppen herbeieilte und die Belagerung aufhob. Als dieser Dienst geleistet war, brach die Mutter Tsuys ihr Versprechen an Chang kung; sie stellte ein Gastmahl an, führte den jungen Mann zu ihrer Tochter und erklärte ihnen, dass sie bloss wie Bruder und Schwester, keineswegs aber anders zu einander stünden. Chang kung wurde über diesen argen Betrug krank und, als er zufällig ein vertrautes Mädchen der jungen Tsuy, Namens Hung neang, traf, beauftragte er sie mit einem Brief an ihre Herrin. Diesen Brief hatte Chang kung in Folge eines Spaziergangs an der östlichen Mauer, wo Tsuy wohnte, geschrieben. Er hatte sie nämlich auf der Laute spielen hören und die Worte des Gesanges schienen ihm eine Einladung in ihr geheimes Zimmer zu sein. Als er sich zu ihr schlich, wandte sich das junge Mädchen schnell ab und schalt ihn mit kurzen Worten aus: „Meinst Du, weil wir wie Bruder und Schwester zusammen stehen, dass wir die Regeln des Anstandes nicht zu beachten brauchen?“ Chang kung zog sich auf diese Mahnung in sein Zimmer zurück, wo seine Krankheit einen ernsteren Charakter annahm. Die junge Tsuy war aber ein kleines, schlaues Ding und obgleich sie ihm diese abschlägige Antwort gegeben, so liebte sie ihn doch von Herzen und fühlte Kummer und Unwillen darüber, dass ihre Mutter dem jungen Mann das Versprechen gebrochen. Sie schlüpfte daher bei einer günstigen Gelegenheit in des kranken Jünglings Schlafzimmer, wo sie ihm die treuesten Gefühle ihrer Brust offenbarte. Der Strom ihrer Liebe floss

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unbekannt, Adolf Böttger (Übersetzer): Die blutige Rache einer jungen Frau. Wilhelm Jurany, Leipzig 1847, Seite 92. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Die_blutige_Rache_einer_jungen_Frau.djvu/094&oldid=- (Version vom 31.7.2018)