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verbindet, ist schwerlich wegzuleugnen und zu vertilgen. –

Der Liebe, die Du dereinst genossen, kehrst Du jetzt den Rücken, –

Und die Wonne, die Du dereinst gekostet, wo, ach, wo weilt sie jetzt? –[1]

Frage nicht, ob meine Sorgen gross oder gering sind. –

Es gibt keinen Ort in der Runde, der nicht meine traurigen Gesänge wiederhallte! –

Ich habe über fünftausend Bogen des feinsten Papieres[2] beschrieben; –

Ich habe dreihundert der besten, chinesischen Pinsel[3] verbraucht!

Deine Geliebte des Harems ist schwach, – obwohl sie Schönheit umfängt, so ist sie doch ohne Kraft. –

Auf die schöne Zeit, wo wir uns fanden, blicke ich jetzt nur mit Ekel und Unwillen zurück. –

Nutzlos werde ich jetzt meine acht Zeichen nehmen, und sie in dem Tszeping[4] zu enträthseln suchen. –


  1. Anspielung auf den Traum des Schmetterlings und der Rose.
  2. Wörtlich: Gestickte Baumrinde.
  3. Wörtlich: Zu Pfriemen gespitztes Haar.
  4. Ein berühmtes Werk über Glücksprechen. Die 8 Zeichen, auf welche Lẅan hier anspielt, bezeichnen das Jahr, den Monat, den Tag und die Stunde ihrer Geburt.
Empfohlene Zitierweise:
unbekannt, Adolf Böttger (Übersetzer): Die blutige Rache einer jungen Frau. Wilhelm Jurany, Leipzig 1847, Seite 72. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Die_blutige_Rache_einer_jungen_Frau.djvu/074&oldid=- (Version vom 31.7.2018)