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Schwur ist in meinem Besitz und droben ist der forschende Blick des Himmels! Denkst Du, dass von allen Menschen Chow allein nicht fürchtet zu sterben!“ – –

Eines Tages brachte man zufällig die Nachricht, dass ein Mann aus ihrem Geburtsorte Lingan angekommen sei. Es war ein besonderer Bote, der die freudige Nachricht brachte, dass Keaou fung, Lẅans jüngere Schwester eines hübschen Knaben genesen sei.

Die arme Lẅan, indem sie dieses verschiedene Schicksal verglich, seufzte nur tiefer auf, als gewöhnlich; jedoch fühlte sie noch eine Art Freude, dass durch die Rückkehr des Boten ihr eine gute Gelegenheit an die Hand gegeben war, mit der sie ihrem treulosen Geliebten einen andern Brief zusenden könne. Das dritte Mal, dass sie ihm schrieb und dennoch ohne Erfolg!

Auch hatte sie zehn Strophen beigefügt, von denen die letzte lautete:

„Immer und immer wiederhole ich meinem Geliebten, dass er keine Gelegenheit zur Rückkehr unbenutzt lasse. – Erlebten wir selbst hundert Jahr als Mann und Frau, sag’ an, wie lange ist das? –

Die Tochter aus der Wangfamilie ist die Braut des Sohns aus der Chowfamilie. –

Der bürgerliche Knabe hat das Mädchen aus militärischem Blute errungen! –

Drei Umhegungen der Gefühle meines Herzens habe ich den azurnen Vögeln eingehändigt. –

Empfohlene Zitierweise:
unbekannt, Adolf Böttger (Übersetzer): Die blutige Rache einer jungen Frau. Wilhelm Jurany, Leipzig 1847, Seite 57. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Die_blutige_Rache_einer_jungen_Frau.djvu/059&oldid=- (Version vom 31.7.2018)