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Heirathskontrakte nachzukommen, weil dadurch ihr Gemüth besänftigt würde, indem sie eine Ehe für das Leben durch das Wissen und die Einwilligung der Eltern von beiden Seiten bestätigt sehe. Da der Brief sehr lang war, so theilen wir ihn hier nicht mit. Den Schluss des Briefes bildeten zehn Verse, von denen wir bloss die ersten hier anführen wollen:

„Seit wir schieden am Twanyangfest, habe ich zu meinem Befremden Nichts wieder von Dir gehört. –

In zwei verschiedenen – Ländern sehen wir uns nur, wenn wir in den klaren Mond blicken[1]. –

Aus Pflichtgefühl zu Deinen Eltern liessest Du meines Vaters Haus. –

Werde nicht Deiner Leidenschaften Sklave durch Wein und durch die Schönen der Stadt Woo. –

In den Thurm der herumschweifenden Genien werfe ich Loose, um zu sehen, wann wir uns wieder nach so langer Trennung begegnen werden. –

Vor dem Pavillon forsche ich, den Mond verehrend, wie lange wir leben und wann wir sterben[2]. –

Ich sende Dir dies mit dem Wunsche, dass Du aus Deiner Gleichgiltigkeit erwachen mögest. –


  1. Der Mond wird oft poetisch der Spiegel von Jaspis genannt. Liebende, die getrennt sind, sehen, oder bilden sich doch wenigstens ein, das Bild des Andern darin zu erblicken.
  2. Selbst die aufgeklärtesten und wohlerzogensten Chinesen sind nicht ganz frei von diesem Aberglauben.
Empfohlene Zitierweise:
unbekannt, Adolf Böttger (Übersetzer): Die blutige Rache einer jungen Frau. Wilhelm Jurany, Leipzig 1847, Seite 52. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Die_blutige_Rache_einer_jungen_Frau.djvu/054&oldid=- (Version vom 31.7.2018)