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für das unbegrenzte Vertrauen, das ich in Dich setzte! Nein, Du musst hier in Gegenwart der allsehenden Götter schwören, mit mir zu leben als Mann und Weib, bis unsere beiden Häupter vom Alter gebleicht werden! Wenn Du aber irgend etwas Anderes erzielst, obwohl es mir schwer wird, so werde ich doch nicht einwilligen!“ Sie sprach diese Worte mit dem grössten Ernste, und kaum hatte sie geendet, als Tante Tsaou eintrat. Diese Frau ging sogleich auf Tingchang zu und dankte ihm für das hübsche Geschenk, welches er ihr am vergangenen Tage geschickt hatte. Der junge Mann hingegen beschwor sie, jetzt die Rolle eines Unterhändlers zu spielen und Lẅan mit ihm zu vereinigen. Er legte den heiligsten Eid ab, der treueste und liebendste Gatte zu werden, und seine Betheuerungen, wenn sie falsch waren, flossen wie ein Strom von seinem Munde. Darauf wandte sich Tante Tsaou mit folgenden Worten an Beide: „Geliebter Neffe und Nichte, da Ihr wünscht, dass ich den Unterhändler spiele, so mag die feierliche Handlung damit beginnen, dass Ihr ganz bündig vier Abschriften eines Heirathscontraktes aufsetzt. Die erste Abschrift verbrennen wir vor Himmel und Erde[1], um die guten und bösen Geister zu Zeugen unseres Vorhabens anzurufen. Die zweite werdet Ihr mir als Unterhändlerin überlassen zum Beleg, wenn irgend in künftigen Tagen Eure Liebe erkalten sollte; eine Abschrift möge Jedes von Euch als ein Pfand an sich nehmen, dass Ihr


  1. Eine eigenthümliche chinesische Sitte, von den Bhuddisten eingeführt.
Empfohlene Zitierweise:
unbekannt, Adolf Böttger (Übersetzer): Die blutige Rache einer jungen Frau. Wilhelm Jurany, Leipzig 1847, Seite 40. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Die_blutige_Rache_einer_jungen_Frau.djvu/042&oldid=- (Version vom 31.7.2018)