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Changyih begriff nun, dass die alte Schuld in der Hauptstadt in der Rache bestand, die das Weib an Yangchuen auf Erden genommen hatte als Lohn für sein treuloses Betragen gegen sie.

Ein poetischer Vers sagt daher ganz treffend:

Wang Kwei[1] wendete jeglichem Gefühl für das Gute den Rücken, und zog daher die tödtliche Rache der Götter auf sich selbst herab.

Le yih[2] sündigte gegen sein Gewissen, und dafür wurde sein Wesen umgewandelt.

Lies diese kleine Geschichte von Yangchuens grausamem Benehmen, und das Schicksal, das ihn ereilte –

Und Du wirst finden, dass der Kaiserliche Himmel den herzlos Liebenden nimmer beschützt.

Wir haben so eben erzählt, wie Fräulein Neen urh selbst im Tode nicht ruhte, um die ihr zugefügte Schmach tödtlich zu ahnden; aber dann erwähnten wir auch, dass ihr Geist sie wirklich rächte; das Letztere ist sehr seltsam und kann keineswegs verbürgt werden.

Jetzt wollen wir aber eine alte Geschichte erzählen unter dem Titel: „Die blutige Rache des Fräulein Keaou Lẅan Wang,“ deren zugefügtes Unrecht auf weit natürlicherem Wege geahndet wurde. Diese Geschichte ereignete sich weder unter der Tang-Dynastie,


Empfohlene Zitierweise:
unbekannt, Adolf Böttger (Übersetzer): Die blutige Rache einer jungen Frau. Wilhelm Jurany, Leipzig 1847, Seite 10. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Die_blutige_Rache_einer_jungen_Frau.djvu/011&oldid=- (Version vom 31.7.2018)