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unterhalb des Bettes vergraben, wovon Niemand etwas weiss; nimm sie und verwende sie nach Belieben. Changyih grub den Grund auf und fand in der That einen Krug mit fünfzig Silberthalern gefüllt, worüber sein Herz lustig und guter Dinge ward; und so verging die Nacht. Nächsten Tages hatte er das Täfelchen des Geistes mit der besprochenen Aufschrift versehen, versteckte es sorgfältig, nahm vom Wirth Abschied und trat die Reise in die Heimath an. Als er sein Haus erreicht hatte, erzählte er all diese Vorfälle seinem Weibe. Die gute Hausfrau war Anfangs mit dem Abentheuer nicht eben so ganz zufrieden, als sie aber die fünfzig Silberthaler erblickte, kehrte ihre bessere Laune zurück und vertrieb jede Spur von Missbehagen. Changyih hatte die Tafel der Neen urh auf die östliche Mauer gestellt, sein Weib nahm sie in Scherz und rief den Geist an, und siehe da! im hellen Tageslichte spazierte Fräulein Neen urh hervor und machte der guten Frau vom Hause eine tiefe Verbeugung. Das arme Weib war erst arg erschrocken, als sie sich aber an den Anblick des Gespenstes gewöhnt hatte, verlor sich dieser Eindruck gänzlich.

In der Nacht, als sich Changyih mit seiner Ehehälfte zur Ruhe begab, legte sich die Fremde zu ihnen, und das Seltsamste dabei war, dass das Bett weder enger noch schmäler zu sein schien.

Nach ungefähr zehn Tagen sagte die gespenstige Dame zu Changyih: „Ich habe eine alte Schuld in der Hauptstadt des Districtes aussenstehen, vielleicht thätest Du mir den Gefallen und triebest sie mit mir ein? Unser Freund Changyih in der Hoffnung,

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unbekannt, Adolf Böttger (Übersetzer): Die blutige Rache einer jungen Frau. Wilhelm Jurany, Leipzig 1847, Seite 8. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Die_blutige_Rache_einer_jungen_Frau.djvu/009&oldid=- (Version vom 31.7.2018)