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Offiziere, wie die Gemeinen ergriffen hat, und die Armee, die vor kurzem noch befürchten ließ, sie könne vor dem Feind nicht schlagfertig sein, weil ihre Führer sich zu viel amüsierten, jetzt in Gefahr steht, sich ihrem Kriegsherren zu widersetzen, weil ihre Führer zu viel denken, –

das alles sieht kein König.

In Brest will man, wie ich las, Ludwig XVI. ein Denkmal errichten, – selbst unter dem großen König hat man dergleichen der Nachwelt überlassen; sollte man es jetzt damit so eilig haben, weil man befürchtet, sie könnte es vergessen?! Herr von Calonne wird es ihm als ein Zeichen der Treue seiner Untertanen darstellen, was nur ein Zeichen für die Servilität einiger titellüsterner Bürger ist.

Ich würde von Ihrer Klugheit und Ihrer Königstreue hoffen, daß Sie bei Marie Antoinette den Einfluß der Polignacs untergraben, wenn ich nicht überzeugt wäre, daß ihre Popularität seit dem Prozeß Rohan und dem Kauf von Saint-Cloud, – eine Million für ein neues Schloß, während das Volk von Paris bei der allgemeinen Teuerung kein Fleisch essen kann! –, endgültig verloren ist.

An der Kirche von St. Géneviève ist kürzlich ein neues Portal geweiht worden, das die Königin gestiftet hat; es ist so prächtig, daß man den lieben Gott, wollte man ihm den besten Platz seines Hauses anweisen, vor die Türe setzen müßte.

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Lily Braun: Die Liebesbriefe der Marquise. München 1912, Seite 406. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Die_Liebesbriefe_der_Marquise_(Braun).djvu/412&oldid=- (Version vom 31.7.2018)