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der seiner Schulden wegen, – die übrigens die Königin bezahlte, – bei Turpin nicht im besten Ansehen stand, suchte sich auf alle Weise bei ihm einzuschmeicheln. So sagte er einmal: „Man braucht Sie nur zu sehen, um zu glauben, daß Sie Toinettens Vater sind.“ Mit der ernstesten Miene von der Welt entgegnete der Graf: „Sie vergessen, mein Herr, daß wir so glücklich sind in einer Zeit zu leben, wo man nichts mehr glaubt.“

Aus diesem langen Brief mögen Sie die Länge der Konversationen ermessen, die Ihrer warten. Madame Campan will freilich gehört haben, daß das Neueste in Paris die Verachtung der Konversation ist. Irgend ein Held der Feder hat im Mercure de France auseinandergesetzt, sie sei „eine verächtliche Kunst schmarotzenden Hofgeschmeißes“ –, das ist der liebenswürdige Ton, mit dem man uns auf Grund des Schimpflexikons, das das Pariser Parlament einführte und eifrigst zu bereichern trachtet, zu behandeln pflegt! –, und er fügt hinzu, man möge endlich aufhören, die Jugend in ihr zu unterrichten, um so mehr, als sie die brotloseste aller Künste sei.

Wahrhaftig: Idealisten vom Schlage Lafayettes können nicht soviel Unheil anrichten als die revolutionären Philister, die den Zweck als ihren Gott anbeten. Sie werden noch unsere Schlösser in Kasernen umwandeln und in unseren Rosengärten Rüben pflanzen.


Empfohlene Zitierweise:
Lily Braun: Die Liebesbriefe der Marquise. München 1912, Seite 403. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Die_Liebesbriefe_der_Marquise_(Braun).djvu/409&oldid=- (Version vom 31.7.2018)