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neulich der angeblich von Ihnen bestellte Blumentopf vom Diener des Herrn Marquis zurückgewiesen wurde, wobei der darin versteckte Brief unbeschadet an mich zurückgelangte, wähle ich diesen bequemeren Weg. Wenn Sie nicht anders befehlen, behalte ich ihn bei.

Da Sie so gütig sind, nach meinen Ergehen zu fragen, – was sonst niemandem jemals einfiel, – gestatte ich mir dem beiliegenden Schreiben des Prinzen das meine hinzuzufügen.

Es geht mir gut. Die Frau, die mich in ihrer schwächsten Stunde zur Welt brachte, ist gestorben. Mit dem schmutzigen Geld, das sie zusammenscharrte, erhalte ich meine Kinder, – lauter Garantien für die künftige Glückseligkeit Frankreichs! Ein paar Burschen, die aus dem Kloster entkamen, sind ihre Anführer. Ich selbst schreibe Artikel, Libellen, Chansons; – da es an Stoff nie fehlt, so fehlt es auch nicht an Leuten, die dafür zahlen.

„Die Laufbahn offen dem Talent!“. – Beaumarchais' Worte fangen an Wahrheit zu werden. Ich würde dem, der sie aussprach, weiter verbunden gewesen sein, – er ließ sich seine Mémoires und Streitschriften gern von mir entwerfen, – wenn sie ihm nicht als ein letztes Ziel erschienen wäre. Seitdem die Königin ihre Worte von ihm sich diktieren, ihre Bewegungen von ihm dirigieren ließ, kämpfte seine Eitelkeit mit seinem Witz einen siegreichen Kampf. Er baute sich ein Palais

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Lily Braun: Die Liebesbriefe der Marquise. München 1912, Seite 396. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Die_Liebesbriefe_der_Marquise_(Braun).djvu/402&oldid=- (Version vom 31.7.2018)