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das beste Mittel, um die Zahl der Prätentiösen zu vermindern, das ist, die Zahl der von ihnen Düpierten herabzusetzen. Kenntnisse, welcher Art sie auch sein mögen, sind nur dann nützlich, wenn sie Gemeingut sind. Es gibt kein Wissen, das nicht schädlich wäre, wenn nur eine kleine Anzahl Bevorrechteter es besitzt.“

Er hätte nichts Treffenderes für die Schöpfung allgemein zugänglicher Lycéen sagen können, zugleich nichts Schärferes, um die Geistlichkeit gegen sie aufzureizen. Jung und alt – Frauen vor allem – strömen in die Vorlesungen.

Würden Sie gestatten, daß ich Sie für eine der nächsten abholen darf? Wüßte ich Ihr Interesse gefesselt, würde ich mir die Zeit nehmen, stets in Ihrer Gesellschaft dort zu sein. Man trifft sich heute vor dem Katheder, wie früher im Salon.

Durch die großen Reformen der Armee, mit denen ich angestrengt zu tun habe, – der tote Friedrich von Preußen wird für uns jetzt erst lebendig und des armen Baron von Pirch Mitteilungen erwachen aus dem Staub der Archive, – bin ich natürlich sehr in Anspruch genommen. Aber mein Herz, schönste Marquise, ist frei!







Lucien Gaillard an Delphine.
Paris, den 4. Juli 1786.


Verehrte Frau Marquise. Das Lyceum ist eine Freistatt, läßt also auch Bucklige zu. Nachdem

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Lily Braun: Die Liebesbriefe der Marquise. München 1912, Seite 395. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Die_Liebesbriefe_der_Marquise_(Braun).djvu/401&oldid=- (Version vom 31.7.2018)