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Behalten Sie das Kind, – aber es wird vor der Welt mein Kind sein. Sie kehren unverzüglich in mein Haus zurück und ich brauche Ihnen wohl nicht erst zu versichern, daß Ihre Stellung genau dieselbe sein wird, wie immer.

Mein Entschluß ist in diesem Punkt unabänderlich. Ich würde sogar vor ernsteren Maßregeln nicht zurückschrecken, wenn Sie sich widersetzen sollten.







Prinz Friedrich-Eugen Montbéliard an Delphine.
Straßburg, den 30. Januar 1785.


Meine geliebte Delphine! Soeben komme ich von einer stundenlangen Unterredung mit dem Marquis. Ich verschwieg Dir meine Absicht, ihn aufzusuchen, um Dich nicht zu erschrecken. Jetzt schreibe ich Dir, du Einzige, selbst in zitternder Angst, denn an Dir wird es liegen, ob wir uns wiedersehen

Ich habe dem Marquis nahe gelegt, mich unter den schwersten Bedingungen zum Zweikampf herauszufordern. Er lehnte es mit einem verächtlichen Lächeln ab.

„Wenn es sich um eine bloße Liaison der Marquise handeln würde, könnte vielleicht davon die Rede sein,“ sagte er; „ob ich oder Sie am Platze blieben, würde nur ein paar Tränen mehr oder weniger kosten; ein Ersatz für jeden von uns wäre

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Lily Braun: Die Liebesbriefe der Marquise. München 1912, Seite 371. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Die_Liebesbriefe_der_Marquise_(Braun).djvu/377&oldid=- (Version vom 31.7.2018)