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Marquis Montjoie an Delphine.
Straßburg, den 15. Februar 1784.


Meine Liebe. Ihr Anerbieten ist gut gemeint, aber Ihre Besorgnis unbegründet. Ich bin gesund. Meinetwegen brauchen Sie Laval nicht zu verlassen. Die chemischen Experimente, mit denen ich mich beschäftige, sind rein wissenschaftlicher Natur. Es kann Sie nur beruhigen, daß diese Tätigkeit mir alles ersetzt, was ich bisher als Lebensinhalt betrachtet habe: den Hof, die Politik, die Frauen.

Ich höre, daß Sie im Schloß so etwas, wie ein Hospital eingerichtet haben. Frauen, Kinder und Greise finden bei Ihnen Schutz vor Hunger und Kälte, auch Kranke werden gepflegt. Das ist sehr lobenswert und wird einer frommen Frau wie Ihnen die Freuden von Versailles vergessen machen.

Der Vetter Wurmser, nachdem Sie fragen, widmet sich neuerdings eifrig in Verbindung mit Herrn Adorn der Konstruktion eines neuen aerostatischen Globus. So findet jeder eine Ablenkung von Gedanken und Erinnerungen, die nicht immer belustigend sind.







Herr von Beaumarchais an Delphine.
Paris, am 30. April 1784.


Schönste Marquise. Sie lieben nur die Unterlegenen und finden größeren Genuß darin, zu trösten

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Lily Braun: Die Liebesbriefe der Marquise. München 1912, Seite 358. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Die_Liebesbriefe_der_Marquise_(Braun).djvu/364&oldid=- (Version vom 31.7.2018)