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„Ich fürchte, die Zeit der Goldmacher ist vorüber und die der Barbiere gekommen, „meinte er bitter.







Marquis Montjoie an Delphine.
Schloß Froberg, den 2. Oktober 1783.


Meine Liebe. Ihre Absicht, das seit langem unbenutzte Schloß Laval zu ihrem Aufenthalt zu wählen, noch dazu jetzt, wo der Winter vor der Türe steht, ist befremdend. Da es aber ausschließlich Ihr Besitztum ist und Sie, wie mir scheint, nur zwischen diesem und irgendeinem andern Ort wählen wollen, um weiter von mir getrennt zu leben, so will und kann ich Ihre Entschlüsse nicht beeinflussen. Ihre Erlaubnis vorausgesetzt, werde ich einen Teil der Dienerschaft nach Laval senden, um wenigstens das Notwendigste für Sie vorzubereiten.

Mir geht es gut.







Prinz Friedrich-Eugen Montbéliard an Delphine.
Montbéliard, den 19. Oktober 1783.


Meine geliebte Delphine. Wie recht Du hattest: schon atme ich freier in der trauten alten Umgebung; schon sehe ich, wie viel hier vernachlässigt wurde, seitdem mein Bruder, der regierende Herzog, sich ganz auf seine preußischen Besitzungen zurückgezogen hat, wie ich alle Kräfte anspannen muß, um die Folgen jahrelanger Mißwirtschaft

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Lily Braun: Die Liebesbriefe der Marquise. München 1912, Seite 352. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Die_Liebesbriefe_der_Marquise_(Braun).djvu/358&oldid=- (Version vom 31.7.2018)