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der Aufstieg weißer Tauben über dem Tempel Apollos.

Seit drei Monaten proben die Schauspieler der Comédie française meine Komödie, seit acht Wochen habe ich das Versprechen des Grafen von Artois, daß sie auf der Bühne von Versailles das Licht der Welt erblicken wird, –

denn wo sie auch immer zur ersten Aufführung gelangt, und wäre es im kleinsten Theater vor einem Dutzend Zuschauer: es wird die Welt sein, die sie damit erobert!

Aber erst Ihre Ankunft, die Aussicht, Sie vor dem Vorhang zu wissen, im Augenblick wo er sich meinem Triumphe öffnet, bietet mir die Gewähr dafür, daß er nicht schließlich doch geschlossen bleibt.

In drei Tagen ist die Aufführung. Nachher werden Sie mir gestatten, Ihnen die Hand zu küssen.







Herr von Beaumarchais an Delphine.
Versailles, Freitag den 13. Juni.


Soeben – fünf Stunden vor dem Beginn der Vorstellung – überbringen die uniformierten Boten des Marschalls Duras und des Polizeileutnants von Paris den Schauspielern und mir den Befehl des Königs: Figaros Hochzeit darf nicht gespielt werden.

Ludwig von Frankreich wirft mir seinen Fehdehandschuh vor die Füße. Ich, Garon Beaumarchais,

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Lily Braun: Die Liebesbriefe der Marquise. München 1912, Seite 340. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Die_Liebesbriefe_der_Marquise_(Braun).djvu/346&oldid=- (Version vom 31.7.2018)