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Prinz Friedrich-Eugen Montbéliard an Delphine.
Paris, am 25. September 1782.


Geliebte Frau! Nun tobt der Lärm der Straßen wieder um mich und mitten in der Menge fühle ich mich sehr allein. Aber während ich noch eben glaubte, nach Wochen seligsten Glücks im Schmerz der Trennung vergehen zu müssen, fühle ich plötzlich, wie reich, wie stark meine Delphine mich gemacht hat, – so reich, daß ich ihren Besitz empfinde, auch wenn sie fern von mir ist, so stark, daß ich es ertragen kann, sie nicht mehr neben mir zu wissen.

Einer meiner ersten Wege führte mich nach dem Palais-Royal. Waren es die Monate der Ruhe, die mir das Leben dort so erregt erschienen ließen, oder ist das Fieber, das alle erfaßt hat, tatsächlich in der Zwischenzeit so gestiegen? Unsere klägliche Niederlage vor Gibraltar, die Bedingungen, unter denen der Frieden mit England verhandelt wird, bilden das Thema aller Unterhaltungen. Ich hörte Gaillard in einer eng geschlossenen Gruppe von Zuhörern eine Rede halten, die der Haß gegen die Regierung und die Liebe zum Vaterlande mit gleichem Feuer durchglühten.

„Warum sind wir an den Felsen Gibraltars gescheitert?“ rief er aus; „weil unser Heer vom Ruhm der Vergangenheit zehrt, statt den Ruhm der Zukunft

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Lily Braun: Die Liebesbriefe der Marquise. München 1912, Seite 324. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Die_Liebesbriefe_der_Marquise_(Braun).djvu/330&oldid=- (Version vom 31.7.2018)