zu erforschen. Sie ist so heilig –, aber das ekle Gezücht der Hofschranzen wird alles daran setzen, sie ihren schmutzigen Zwecken dienstbar zu machen. Wir müssen sie retten –, sie ist vielleicht im Augenblick das beste auf der Welt.
Drüben, in der Nähe der Wälder, deren üppige Pracht noch keines Menschen rohe Faust entweihte, wo die Natur den Bewohnern auf eignen Händen ihre Schätze entgegenträgt, wird sie frei atmen und zu wundervoller Schöne sich entfalten können.
Ich finde leicht ein Schiff, das uns hinüberträgt, und weiß hundert Arme, die sich uns zum Willkomm entgegenstrecken. Lassen Sie Ihr Herz entscheiden!
Eben erst komme ich von Ihnen, noch den Hauch Ihres Mundes auf meinen Lippen, von dem ich nicht begreife, daß ich ohne ihn, der mich erst zum Leben erweckte, jemals habe atmen können! – und schon muß ich in Gedanken wieder bei Ihnen sein.
Selbst die Wunden, meine Delphine, die Sie schlagen, tun wohl. Ich wiederhole mir jedes Ihrer Worte; mein inneres Auge sieht sie, als stünden sie in Marmor gemeißelt vor mir: „Es
Lily Braun: Die Liebesbriefe der Marquise. München 1912, Seite 321. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Die_Liebesbriefe_der_Marquise_(Braun).djvu/327&oldid=- (Version vom 31.7.2018)