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müssen. Besinnen Sie sich? Sie sahen die kleine Thévenin kurz vor Ihrem unseligen Ritt in der Oper; sie war die jüngste der Nymphen im Ballett La rose, hatte nichts als ein rosa Wölkchen um die Hüften, die schönsten goldenen Haare auf dem Kopf und ebenholzschwarze an anderer Stelle.

Bitte: bedecken Sie den Mund nicht mit der Hand, ich weiß trotz Ihrer entrüsteten Blicke, daß Sie lachen!

Ich bin der Marquise Delphine sprechender Papagei, dem alles zu sagen erlaubt ist, vorausgesetzt, daß es die Herrin amüsiert! Und Sie sind ja im Augenblick allein, ohne den schrecklich ernsthaften Hausphilosophen, und ganz gewiß ohne den Herrn Marquis. Soll ich weitere Proben meiner Künste zeigen?

Herr von Genlis überraschte neulich Mademoiselle Justine, seine niedliche Mätresse, im zärtlichen Tête-à-Tête mit dem Marquis Löwenstein. „Was wollen Sie, mein Herr“, sagte sie, als er ihr Vorwürfe machen wollte; „ich gebe mir die größte Mühe, den Herrn Marquis für Ihre Tochter zu interessieren –“ Und schon am nächsten Tage war die kleine Genlis glückliche Braut. Haben Sie ihr nicht auch eine innige Gratulation zukommen lassen?!

Madame Chamans fand ihre siebzehnjährige Tochter vertieft in die Lektüre der Lettres du chevalier de Saint-Ilme. Sie riß ihr entrüstet


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Lily Braun: Die Liebesbriefe der Marquise. München 1912, Seite 244. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Die_Liebesbriefe_der_Marquise_(Braun).djvu/250&oldid=- (Version vom 31.7.2018)