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Gesinnung, während französische Aristokraten, ihren Jubel schwer unterdrückend, mich umringten, um mir verständnisvoll die Hand zu schütteln.

Den Grafen von Falkenstein, – wie der Kaiser von Österreich sich zu nennen beliebt, um seines Menschseins ein wenig froh zu werden –, sahen wir in ernstem Gespräch mit dem Kardinal Rohan und dem Marquis Montjoie.

„Sie konspirieren gegen die Freiheit“, sagte ich. Da fühlte ich Ihre Hand auf meinem Arm, sah in ein glühendes Antlitz, in tränenfeuchte Augen und hörte eine süße Stimme flüstern: „Ich bin noch Ihre Aliierte!“

War diese Nacht Fortuna selbst, die ihres Füllhorns ganzen Reichtum über mich auszuschütten im Begriffe stand?! Ich zog Ihre Hand an meinen Mund, der sekundenlang auf der weißen duftenden Haut zu ruhen wagte –, ich sah auf, – noch zitternd wie vom plötzlichen Fieber, da traf mich Ihr Blick –

O, Frau Marquise, ich hatte wahrhaftig vergessen, daß ich Figaro bin – nichts als Figaro!

Wenigstens will ich mich jetzt dieser Rolle würdig erweisen.

Die Ereignisse fordern meine schleunige Anwesenheit in Paris. Dieser Brief, zwischen Nacht und Morgen geschrieben, ist mein schriftlicher Abschied.

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Lily Braun: Die Liebesbriefe der Marquise. München 1912, Seite 210. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Die_Liebesbriefe_der_Marquise_(Braun).djvu/216&oldid=- (Version vom 31.7.2018)