wieder genießen und seine schöne Herrin an mein Herz drücken zu dürfen …
P. S. In Compiègne sah ich den Prinzen Friedrich-Eugen. Er ging mir jedoch so sichtlich aus dem Wege, und seine Erwiderung meines Grußes war so steif und förmlich, daß ich nicht in der Lage war, mit ihm zu sprechen. Ich bedauerte es sehr. Hätte ich doch die Freude genossen, mich mit Ihrem einstigen Spielgefährten über Sie, teure Delphine, unterhalten zu können.
Schönste Frau Marquise. Selbst das unangenehmste Abenteuer würde ich freudig begrüßen wenn es mir die Gelegenheit verschaffte, Ihnen früher schreiben zu dürfen, als es sonst geschehen wäre. Um wieviel mehr ein so reizendes. Kurz vor Rémiremont brach die Achse unseres Wagens. Wir schickten einen unserer Diener bis zur Abtei und wurden in kürzester Frist von einem Vierspänner der Prinzessin Christine aus unserer unangenehmen Lage befreit und in den eleganten Räumen dieses im weitesten Sinne des Worts weltlichen Damenstifts von einem Flor reizender Frauen willkommen geheißen. Über ihre bunten Quesacos trugen sie das breite blaue Band des Ordens vom heiligen Romaric und den schwarzen hermelinverbrämten Mantel. Sie waren
Lily Braun: Die Liebesbriefe der Marquise. München 1912, Seite 58. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Die_Liebesbriefe_der_Marquise_(Braun).djvu/064&oldid=- (Version vom 31.7.2018)