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nicht zu glauben vermag! –, in wenigen Monden selbst zu den Glücklichen gehören würde, die der schönen Delphine huldigen dürfen.

Entsinnen Sie sich des Marquis Montjoie, den wir seiner steifen Würde wegen Ludwig XIV. zu nennen pflegten? Er ist mit Ihrem Herrn Vater unser Gast, und ich habe ihm im Stillen die Spaße abgebeten, die wir über ihn machten, denn er ist es, der den Herzog bestimmte, mich mitzunehmen, wenn er in Versailles seine Aufwartung macht. Die Repräsentanten des alten französischen Adels sollten sich, – so meinte der Marquis –, beizeiten um die Person des Dauphin scharen, dessen Einfachheit und Frömmigkeit er nicht wenig zu rühmen wußte, und die jüngeren Söhne der mit dem Königshaus liierten Fürsten sollten sich in seine Dienste stellen.

Brauche ich es Ihnen, angebetete Delphine, erst zu sagen, daß es nicht mein Interesse für den Dauphin und seine Tugenden ist, was mich nach Paris zieht! Aber auch alle lockenden Freuden der Stadt, die mein Freund Guy nicht müde ward, zu schildern, verblassen vor einem einzigen Blick in Ihre Augen, auf den ich endlich wieder hoffen darf.

Doch ich fürchte, diese schwarzen Sterne überfliegen ungeduldig meine von Sehnsucht und Liebe diktierten Worte. Weiß ich doch nie: sind sie Menschenaugen, Spiegel eines fühlenden Herzens, oder Brillanten, die zwar das Licht der ganzen Welt

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Lily Braun: Die Liebesbriefe der Marquise. München 1912, Seite 17. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Die_Liebesbriefe_der_Marquise_(Braun).djvu/023&oldid=- (Version vom 31.7.2018)