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unbekannt: Die Frau

Bemächtigt sich diese eines weiblichen Herzens und Wesens, so ist Alles dahin.

Die edelsten Gefühle werden geopfert, die herrlichsten Anlagen und Absichten verlieren sich gedankenlos in einem Chaos von Gehaltlosigkeit, dringen nicht einmal in das Bewußtsein des Gedächtnisses, und irren zerstreut hin und her, hinauf, hinab, wahre Irrlichter, die manchen Wanderer schon irregeleitet haben –

Und Frivolität ist das Grundprincip unser jetzigen Erziehung.

Mütter, die ihr edle Frauen bilden wollt, erzieht zuerst eure Kinder zu denkenden, fühlenden Mädchen, erweckt und fordert Ehrfurcht, lehrt ihnen das Nichtige vom Wesentlichen unterscheiden. Männer, die ihr sie besitzen wollt, erzieht euch eure jungen Frauen, aber mit Delicatesse, Liebe, Rücksicht und Anerkennung, nicht durch Vernachlässigung, Rohheit und Geringschätzung vom ersten Augenblicke an. Eure eigene Schuld dann, wenn ihr sie schon verloren habt, bevor sie noch ganz euer waren.

Man wird diesen Blättern vielleicht zum Vorwurfe machen, daß sie eine Classe von Frauen

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unbekannt: Die Frau. Carl Winiker, Brünn 1859, Seite 30. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Die_Frau_anonym_1859.djvu/30&oldid=- (Version vom 21.11.2023)